Published: 2024-10-181

Das Konzept der Liebe in Frauenliteratur des Fin de siècle (1890–1920) Franziska zu Reventlow und Grazia Deledda

Alexandra Juster
Prace Literaturoznawcze
Section: Different faces of femininity
https://doi.org/10.31648/pl.10523

Abstract

Immer noch dominiert in der Literatur der männliche Blick auf Liebe. Dieser Dominanz soll durch den vorliegenden Beitrag anhand der Untersuchung des weiblichen Liebesdiskurses der Fin de siècle Epoche anhand der Beispiele der Briefnovelle Von Paul zu Pedro (1912) von Franziska zu Rewentlov sowie des Romans Marianna Sirca (1915) von Grazia Deledda entgegengewirkt werden. Während bei zu Rewentlov Luhmanns kodierter Liebesdiskurs als amour-plaisir durchbricht, knüpft Deledda an Julia Kristevas Theorie der Subjektivität und an Roland Barthes’ Einwegigkeit des versprachlichten Liebesdiskurses an. Eine kurze Einführung in das literarische weibliche Schaffen in den Jahren 1888–1920 als beginnender Akt der sexuellen Emanzipation der Frau vermittelt die literarische Epoche, in die Von Paul zu Pedro und Marianna Sirca zu verorten sind. Wenn auch das Anliegen der weiblichen Selbstbestimmung im Liebesleben beiden Autorinnen gemeinsam ist, so divergieren dennoch ihre Auffassungen von Liebe: Zu Reventlow tritt für die freie Wahl der Frau von Art und Zweck der Liebesbeziehung ein, Deledda fordert die freie Wahl des Ehemannes, losgelöst von sozialen Konventionen, ohne jedoch das traditionelle romantische Liebesmuster der Frau als Gattin und Mutter in Frage zu stellen.

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Juster, A. (2024). Das Konzept der Liebe in Frauenliteratur des Fin de siècle (1890–1920) Franziska zu Reventlow und Grazia Deledda. Prace Literaturoznawcze, (12), 9–26. https://doi.org/10.31648/pl.10523

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