Zur Wirkungskraft der politischen Karikatur im Werk von Thomas Nast
Abstract
Mit dem Sammelband Thomas Nast. Karikaturist zwischen Kunst und Kritik liegt erstmals im deutschsprachigen Raum eine interdisziplinäre Publikation vor, die das Werk des deutsch-amerikanischen Karikaturisten Thomas Nast (1840–1902) aus kulturhistorischer, politikwissenschaftlicher und bildrhetorischer Perspektive umfassend beleuchtet. Nast war nicht nur ein virtuoser Zeichner, sondern auch ein engagierter Akteur im politischen Diskurs des 19. Jahrhunderts. Seine Karikaturen trugen maßgeblich zur öffentlichen Meinungsbildung bei: Sie spiegelten sowohl zeitgenössische politische Entwicklungen wider, als auch nahmen aktiv Einfluss auf sie. Besonders seine Kampagnen gegen die Korruption von Tammany Hall und seine entschiedene Haltung im amerikanischen Bürgerkrieg gelten bis heute als exemplarisch für das politische Potenzial der Karikatur. Die versammelten Beiträge widmen sich Leben, Werk und Wirkungsgeschichte von Thomas Nast und zeichnen ein vielstimmiges und differenziertes Porträt eines Künstlers, dessen Einfluss auf die politische Ikonographie der USA bis in die Gegenwart reicht, zugleich aber ein Werk hinterlässt, das von ideologischen Spannungen und Ambivalenzen geprägt ist.
Schlagworte:
Thomas Nast, Karikatur, Politik, BildrhetorikLiteraturhinweise
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